AUFSTIEG ZU DEN MADDALENE-HOCHGEBIRGSWEIDEN
Die Tour de Non beginnt mit einem langen Anstieg von Cles, dem Hauptort des Nonstals, zu den grünen Bergen der Maddalene-Gruppe im Norden des Tals und der Grenze zum Ultental in Südtirol.
Auf dieser Etappe durchquert man die verschiedenen für das Tal typischen Vegetationsgürtel: die Hochebenen, die in geordneten Apfelplantagen organisiert sind, die Felder und Wälder, die das Zentrum der bäuerlichen Wirtschaft des Tals bilden, und schließlich die hochgelegenen Sommerweiden mit ihren Almen. Auch in historischer und kultureller Hinsicht begegnet man vom ersten Tag an sehr unterschiedlichen Umgebungen. Von der Hochebene im italienischen Stil gelangt man in das Südtiroler Kulturgebiet des Nonstals, den Deutschnonsberg, und in dieser Passage fallen sofort die architektonischen Unterschiede in der Bauweise der Gebäude und die Unterschiede in der Bewirtschaftung der Almen auf. Aus landschaftlicher Sicht ist die Abfolge der sich ständig verändernden Landschaften bemerkenswert: das untere Tal, in dem die berühmten Melinda-Äpfel angebaut werden, die dichten Wälder, die das Rohmaterial für den Holzhandel liefern, die hellen Weiden, die aus den steilen Hängen um die Almen herausgearbeitet und von gewundenen Lärchen umgeben sind. Es ist ein Privileg, durch diese Landschaft zu radeln und jederzeit den Blick auf das weite Tal und die umliegenden Gipfel wie die Brenta-Dolomiten und die Maddalene oder in der Ferne auf die Paganella, den Bondone und die Presanella schweifen lassen zu können. Überraschend ist auch die Fülle an üppigen Bergsümpfen, ein Zeichen für den immensen Wasserreichtum, der sich auf den flachen Wiesen in der Höhe ansammelt.
Zwar ist gleich am ersten Tag ein beträchtlicher Anstieg zum höchsten Punkt am Monte Ori (1880 m) zu bewältigen, doch die Etappe weist keine übermäßigen technischen Schwierigkeiten auf. Tatsächlich sind die Wege sehr gut befahrbar, abgesehen von einigen kurzen Abschnitten, in denen man das Rad einige Meter bergauf über Wurzeln oder durch eine manchmal schlammige Mulde schieben muss.
Nach einem angenehmen Singletrail landet man am Ende der Etappe im Südtiroler Dorf Senale/Unsere liebe Frau im Walde, in dem sich die gleichnamige Wallfahrtskirche befindet.
3 Gründe, diese Etappe nicht zu verpassen:
1. Das magische Ambiente der Sümpfe und Hochmoore der Maddalene-Gruppe
2. Das 360°-Panorama vom Monte Ori mit den Brenta-Dolomiten im Westen und Rosengarten und Latemar im Osten
3. Der eiweißreiche Kaiserschmarrn von der Malga Lauregno zum Auftanken