„Was nur einen Tag andauert“ ist die literarische Bedeutung von „vergänglich“. Tatsächlich bezeichnet das Adjektiv allgemeiner etwas, das von kurzer Dauer ist: die Blütezeit einer Pflanze, das Leben eines Insekts ... und ein See? Kann er vergänglich sein? In unserem Fall ja! Es handelt sich um die vergänglichen Seen, die jeden Frühling den riesigen und wüstenähnlichen Glare-Steinhaufen zum Leben erwecken, eine sich vor ca. 700 Jahren, nach der ungeheuren Steinlawine des Monte Corno gebildete Geröllhalde. Bei der ersten Frühlingswärme wird infolge der Schneeschmelze in einigen Steinbecken über kurze Zeit Wasser mit Kalkursprung angesammelt, das die Eigenschaft aufweist, besonders klar zu sein. So entstehen 2 oder 3 Teiche (die Anzahl variiert je nach Zeitraum im Frühling und je nach gerade vergangenem, mehr oder weniger schneereichem Winter), deren klares und türkisblaues Wasser die Besucher wahrhaft zum Staunen bringt. Hinzu kommt auch, dass die Natur uns dieses Schauspiel nur eine ganz kurze Zeit lang gönnt! Wer es versäumt, muss auf den nächsten Frühling warten!