IMMER AM KAMM FAHREN: DIE HÖHENÜBERQUERUNG ENTLANG PASSO PALADE UND PASSO MENDOLA
Von den spektakulären grünen Gipfeln der Maddalene-Gruppe führt die zweite Etappe zu den steilen Felswänden des Mendola-Kamms. Der Charakter des Tour de Non ändert sich radikal, diese Etappe ist deutlich alpiner und folglich einsamer als der Vortag. Die Wege werden wilder und ausgesetzter, die Almen sind spärlich und bieten nur wenige Rastmöglichkeiten, weshalb eine präzise Planung der Etappe und der Zeitabläufe notwendig ist.
Der Abschnitt von Senale über den Passo Palade bis zu den Höhen des Mendola-Kamms bringt zudem zusätzliche Schwierigkeiten mit sich. Die Anstiege verlaufen über etliche Passagen, bei denen der Weguntergrund oft gerade noch fahrbar ist, sodass man an einigen Stellen vom Sattel steigen muss. Auch ein ausgeprägter Orientierungssinn ist hilfreich, um manchmal wenig sichtbare Wege zu finden. Die Anstrengung wird jedoch mit einem Übermaß an Panorama belohnt: eine Abfolge von perfekten Fotomotiven – märchenhafte Wälder, elegante Lärchenwälder, einsame alpine Seen, senkrechte Felswände, Wurzelspiele auf den Wegen und schwindelerregende Tiefblicke brennen sich unauslöschlich ins Erinnerungsalbum des Bikers ein. Ganz zu schweigen von den Wegen, die stets das Adrenalin der Biker wecken: die außergewöhnlichen und technischen Singletrails „Cresta del Macaion“ und „Sentiero dei Siori“.
Dass eine Strapaze von knapp 40 Kilometern mehr als ausreichend ist, um einen ganzen Tag zu füllen, wird einem am Abend in der Hütte klar, wenn man erschöpft gerade noch die Kraft hat, ein leckeres typisches Gericht mit einem Viertel Wein zu verschlingen, bevor man in einen wohlverdienten Tiefschlaf fällt.
3 Gründe, diese Etappe nicht zu verpassen:
1. Der geheime Singletrail am Kamm vom Monte Macaion zu den Regole di Malosco
2. Der spektakuläre Blick vom Gipfel des Monte Macaion, ein Balkon über Meran und Bozen
3. Eine Nacht in der Höhe zu Füßen der steilen Felswände des Monte Roen